WortAkkord / Schöneweide                 02.08.2016


Nachdem der Wortakkord vor einem Monat ins Wasser gefallen ist, hat sich für den August die Cafeteria der HTW als Ausweichraum angeboten. Dabei war an diesem Abend alles improvisiert: natürlich - der Veranstaltung geschuldet - das Zusammenspiel von Text und Musik, aber auch der heimelige Aufbau von Band (mit Sitzhockern als Keyboardstativ) und Publikumsraum mit Wohnzimmeratmosphäre (dank Teppich).

Meine unwohlen Erinnerungen an den Jazz-Slam im Podewil letztes Jahr haben sich beim WortAkkord schnell verflüchtigt. Das Arbeiten mit der fantastischen (!) WortAkkord-Band war ein Genuss und hat einzigartige Momente erschaffen, an denen ich teils als Poet und teils als Zuhörer im Publikum teilhaben durfte. Dazu zählen eine Poetin, die zum ersten Mal auf einer Slam-Bühne stand (weiter so!), ein neu gebildetes Slam-Team (Eineinhalb Beine) meines Augen-Doubles, ein engliser Text über eine weiße Leinwand in einer Kunstgalerie, ein Alien-Besuch (siehe Bild) und viele Begegnungen mit sehr herzlichen Poeten.

Auch an dieser Stelle gilt der Dank für das Veranstalten so toller Formate sowie das liebevolle Zusammenstellen des Lineups der einzigartigen Jessy James LaFleur.

Schall & Rauch Slam / Wedding       04.01.2016

Als ich im November für den "Schall & Rauch"-Slam zugesagt hatte, wusste ich zwar, worauf ich mich einlasse, hatte aber keine Ahnung, ob ich hinter einer Schattenwand eine Verbindung zum Publikum aufbauen könnte. Vor Ort wurde dann aber schnell klar, dass es kuschelig werden würde - und der mit etwa 50 Leuten vollgestopfte Raum schafft ganz automatisch eine Nähe, auch ganz ohne visuellen Reiz.

Beim anonymsten Poetry Slam wird nicht nur das Aussehen minimiert - alle Künstler (bis auf den Gastmusiker des Abends: Charles aus Ontario) treten zudem auch unter Decknamen auf, die wir uns aus einer vorgegebenen Liste aussuchen konnten. Wer zuerst kommt, hat noch die größte Auswahl. Schön, dass ein so passender Deckname für mich noch frei war.

So beschritt ich die Bühne - im Profil - und war ganz da für meinen Text und seine Performance, das leise Rascheln und Lächeln von jenseits der Wand bestärkten mich. Die Poeten jeder Runde saßen während der Show wie im Backstage zusammen auf der Bühne und lauschten den Texten. Und zum Schluss habe ich sogar eine neue Form der Abstimmung kennengelernt - wenn er auch diesmal zum erstan Mal gescheitert ist, der Schinken-Applaus.

Es war eine feine Erfahrung - danke an Jesko und alle Poeten des Abends.

Eure Wanderlust

Bubble Slam / HTW Schöneweide     04.11.2015

Zwischen Köpenick und Treptow, zwischen Spree und Städtischem Friedhof Schöneweide, wo sich Ingenieure und BWLer im Studieren verlieren und Quarkbällchenduft über den Asphalt schwebt - da, genau da liegt das fabelhafte Land der Sprechblasen. Hier feiert man Geburtstage noch mit Freunden und Fremden zusammen - eben mit allen, die da sind und sich nicht in das ferne Land der deutschsprachigen Meisterschaften verflüchtigt haben. Hier wird einem bewusst, dass man nicht weit reisen muss, um den Unterschied zwischen Berlin und Köln, zwischen Dr. Jeck und Mr. Hype zu verstehen und dass uns bei der derzeitigen #Hashtag-Situation schon bald der Yolocaust bevorsteht. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen und jeglicher Wettbewerb über den Haufen geschmissen, denn diese Sprechblasen wollen verzaubern, empören und bewegen und sich nicht einordnen lassen. Diese Sprechblasen lassen den Herzschlag jedes kleinen Kindes zittern und streicheln ihm willig über das ausdruckslose Gesicht. Diese Worte rufen auf und klagen an, sie schreien und flüstern und trällern und machen Hunger auf mehr - mehr Aufruhr, mehr Aktion, mehr Mango-Papaya-Salat süß-saurer Sojasauce und Hot Dogs, die mit einem Gedicht überreicht werden: novi dan, novi nafaka.

 

Wer's nicht versteht, war nicht dabei.

 

Happy Birthday, Bubble Slam.

i,Slam - we,Slam / FES Potsdam        09.07.2015

Am 08.07. bekam ich spontan eine Anfrage, ob ich bei einem Slam mitmachen wolle, der vom i,Slam organisiert wird. Da ich vorher schon viel Gutes vom i,Slam gehört hatte, sie selbst aber noch nicht gesehen hatte, bin ich der EInladung gerne nachgekommen.

Es war ein interreligiöser Poetry Slam mit 6 Vertretern unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen: Hinduismus, Atheismus, Islam und Christentum. In vier 3er-Runden haben wir uns vor einer Tagungs-Gemeinschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung ins Zeug gelegt. Besonders schön fand ich jedoch die Begegnungen im Backstage, als wir um 21.30Uhr mit den Muslimen und der Muslima zum Fastenbrechen zusammen waren, beim anschließenden gemeinsamen Essen in der Pause (die immerhin 40 Minuten lang war) ein hinduistisches Segenslied hören durften und uns untereinander in offenen und interessierten Gesprächen austauschten. Es war ein bereichernder Abend, den ich sehr genossen habe!

Nochmal ganz herzlichen Dank für die Einladung an das Team vom i,Slam. Jederzeit wieder. Der nächste Slam-Termin, der sich an diesem Abend ergeben hat, wird jedoch erstmal der 1. Oktober beim Bubble Slam sein. Ich bereite mich dann schonmal vor...

Burgers&Poetry / Black Cat Berlin      29.04.2015

Nachdem ich in letzter Zeit eher viele Poetry Slams als Zuschauer besucht habe, bin ich heute mal wieder auf eine öffentliche Bühne gesprungen und habe beim "Burgers&Poetry" im Black Cat Berlin teilgenommen. Ein großer, chaotischer Spaß war das! Zwei fantastische Singer/Songwriter sowie eine weitere Slammerin - die außerdem das erste Mal auf der Bühne stand und leider als erste auf die Bühne musste - waren noch mit von der Partie. Außerdem konnte man nebenbei Burger und Pommes essen, wie geil ist das denn?

Als obligatorische Preise gab es Astra-Tank-Shirts, Girlanden, eine rote Perücke sowie (für den ersten Platz) eine Flasche Pfeffi. Nachdem diese (wie üblich) unter den teilnehmenden Künstlern die Runde gemacht hatte, habe ich ihr ein neues Zuhause gegeben. Und damit nicht genug: Am 30.12.2015 bin ich zum "Recall" eingeladen, also quasi dem "Highlander" vom Burgers&Poetry, an dem nochmal alle Monatssieger gegeneinander antreten. Da werde ich dann auf jeden Fall auch nebenbei einen Burger essen. Kann ich den jetzt eigentlich schonmal vorbestellen?

Nuyorican Poets Café / Manhattan      14.08.2013

Slam ist Slam. Aber eben doch anders. Es war sehr cool, im Nuyorican in New York City dabei zu sein. Der MC (Thomas "tre g" Gilbert) hat seine Sache sehr gut gemacht. Witzig, charmant und mit Drang nach vorne, damit wir vor 12 fertig werden. Immerhin treten hier an einem Slam-Abend bis zu 23 Leute auf - dafür hat jeder allerdings nur 3 Minuten Zeit. Mir wurde erklärt, dass sich das in Amerika als sinnvoll eriwesen hat, da man die Poeten bremsen sollte, bevor sie in Fahrt kommen und einem ihre gesamte Lebensgeschichte darlegen.

Im Nuyorican ist es Brauch, dass diejenigen, die zum ersten Mal auf dieser Bühne auftreten, ein "Virgin" vom Publikum zugerufen bekommen. Ich durfte an dieser Stelle jedoch ein "Jungfrau" genießen! Sehr cool. Meinen Text hat dann keiner verstanden (da auf deutsch), war aber trotzdem ein großer Spaß. Ein sehr offenes und würdigendes Publikum. Einigen habe ich hinterher erklärt, worum es beim "Puls"-Text geht.

Hier gibt es Schnipsen als Anerkennung, viele Jubel- und Zustimmungs-Reinrufer vom Publikum während des Vortrags. Auch während meines Vortrags - wenn auch sehr willkürlich. Wie gesagt, es war ein großer Spaß für alle Beteiligten!

Vielen Dank, gerne wieder. Dann mit englischem Text. Oder gleich ins Green Mill?...

Nächste Termine

Kontakt Formular